Freitodbegleitung: Wie machen es die Schweizer?
25.11.2024
Alte Turnhalle
bis
21:00
Die juristische Situation ist so unterschiedlich nicht. Freitodbegleitung ist in Deutschland wie der Schweiz rechtlich erlaubt, ohne dass eine Spezialgesetzgebung Bedingungen und Details eindeutig regelt. Doch während der deutsche Bundestag eine klare Entscheidung vor sich her schiebt, besteht in der Schweiz inzwischen jahrzehntelange Praxiserfahrung mit sogenannt organisierter Sterbehilfe, die durch private Vereine angeboten wird. „Exit Deutsche Schweiz“ ist mit mehr als 175 000 Mitgliedern die grösste dieser Suizidhilfeorganisationen in der Schweiz. Präsidentin dieses 1982 gegründeten Vereins ist seit fünf Jahren die Ärztin Marion Schafroth, die seit 20 Jahren auch konsiliarisch mit sterbewilligen Menschen spricht und Rezepte für das Sterbemedikament ausstellt. Sie stellt vor, wie Exit mit diesem Thema umgeht und wie die Praxis in der Schweiz aussieht. Nach einer etwa halbstündigen Präsentation bleibt reichlich Zeit für ein Gespräch, die Beantwortung von Fragen und Diskussionsbeiträge.
Schafroth ist 65 Jahre alt und betrieb bis vor einem Jahr eine mobile Praxis für ambulante Anästhesie. Als Mitglied der Schweizer FDP war sie auch kommunalpolitisch aktiv als Stadträtin von Liestal, einer Stadt so groß wie Lohr, 20 Kilometer südöstlich von Basel. Durch den Abend führt der Journalist Roland Pleier.